Blog

This is my blog.

Beautiful books

[linkstandalone]

Why are there no beautiful books anymore? I mean really beautiful. Like mediaeval illuminated manuscript level beautiful.

Obviously the blame lies at the feet of capitalism. Ugly books are cheaper to produce, therefore generate more money for less work.

But please bear with me.


A mediaeval monk writing/drawing one of these gorgeous manuscripts would take years to create one, maybe even decades. Now couple that with modern technology. Work years on designing a stunningly beautiful book. Then mass-produce it.

Give me your most breathtaking illumination designs, the perfect font created by some semi-intelligent algorithm (as lilypond does for music), and then print it.

Like, 10.000 times.

Give it a nice wooden hardcover, with cords on the back and a thin leather covering (the real thing, not some vegan replacement that falls apart after you read through it). I would definitely buy that bible.

Probably all that doesn't make sense.


But I want my beautiful books.


Go back Sat, 01 Jul 2023 18:26:23 +0200

Freedom and Security

[linkstandalone]

It is a long known fact, that

The product of Freedom and Security is a constant. To gain more freedom of thought and/or action, you must give up some security, and vice versa.

(one of Niven's laws)

But this is wrong. Yes, you get freedom in exchange for security, but you don't get security for freedom. Or at least not always. You see, you can give up a measure of freedom for security and actually increase your total security.

But not very much. There's a delicate tipping point, if you go past it, you not only lose freedom, but security as well. This is obvious when a society abolishes free speech to curb extremism. You are after the security of not having people say things that motivate extremist violent action, but in the process you institute a totalitarian state with a dystopian thought police.

I'm not sure however where that tipping point is. If I were to hazard a guess, I would say you cross it when you're so dependent on whatever provides your security that a breakdown is catastrophic, i.e. not easily recoverable.

By that I mean that you are so dependent on something/someone (e.g. the Chinese for cheap stuff or the Russians for gas) that when they for some reason cannot or will not provide the stuff you need, you cannot recover from this easily.

Obviously we as First World are in such a state of dependency. Just sayin'.

Go back Wed, 25 May 2022 10:53:10 +0200

Das orangene Buch

[linkstandalone]

Das "orangene Buch" ist in meinem Freundeskreis der Name für ein recht neues Buch, das letzten Herbst das Licht der Welt erblickt hat:

Überrascht von Furcht

von Natha, YouTube-Missionar (Crosstalk/Crosspaint) und christlicher "Influencer"

Die zentrale These des Buches ist, dass alle Probleme in der (westlichen) Christenheit auf ein Grundproblem zurückzuführen sind: mangelnde Gottesfurcht. In dem Buch untersucht Natha, was das Problem ist, was genau Gottesfurcht ist und wie wir die Gottesfurcht leben können.

Das Buch ist durchaus kontrovers - oder eher polarisierend. Viele sind begeistert, entbrennen zu neuem Feuer im Glauben, werden von Süchten frei etc.

Andere meinen, das Buch sei theologisch fragwürdig bis hin zu irreführend, warnen vor Irrlehren, Natha lehre die Verlierbarkeit des Heils oder zumindestens die Unverlierbarkeit des Heils nicht deutlich genug, beziehe sich nicht deutlich genug auf die Vorentrückung, mache Christen über ihre Errettung unsicher.

Ich werde hier nur kurz darlegen, wie ich dieses Buch einschätze. Meiner Meinung nach sieht man, wenn man sich mit den Anschuldigungen auseinadersetzt, recht schnell, daß die meisten davon weniger über das Buch als über die theologische Ausrichtung seiner Kritiker aussagen. Hätte Natha deutlich über Vorentrückung und Unverlierbarkeit des Heils geredet, hätten sich die Nachentrücker und Arminianer kritisch gemeldet. So wie es jetzt in dem Buch gefasst ist, sind beide Streitpunkte, die beide zur Argumentation des Buches irrelevant sind, geschickt umgangen. Dadurch wird niemand in seiner vorgefassten Meinung bestärkt, aber das war auch nie das Ziel des Buches. Es geht um Gottesfurcht, nicht um Endzeitauslegung und auch nicht um die Calvinismusfrage.

Dazu, dass das Buch Christen unsicher werden lässt betreffs ihrer Errettung, gibt es nur eines zu sagen: Das ist ein ausdrückliches Ziel des Buches: die eingeschlafene Christenheit aufzuwecken. Und hier höre ich ein Echo von Jakobus 2,17:

So steht es auch mit dem Glauben: hat er keine Werke (aufzuweisen), so ist er an sich selbst tot.

Es gibt viele Christen (v.a. in der westlichen Welt), die sich auf ihrer Errettung ausruhen, weil man ihnen beigebracht hat, dass wenn sie sich ja einmal "bekehrt" haben, ihnen nichts mehr passieren kann. Jakobus aber sagt uns, dass ein lebendiger Glaube auch Werke sehen will. Johannes sagt uns, dass ein wiedergeborener Christ nicht mehr in kontinuierlicher Sünde lebt (1. Johannes 3,6.9). Viele Christen müssen aufwachen und merken, dass ihr geistliches Leben bestenfalls nicht in Ordnung, schlimmstenfalls nicht existent ist. Dazu benutzt Natha manchmal harte Sprache, aber das halte ich angesichts der Situation für gerechtfertigt.

Allerdings gibt es auch Kritik, die ich eher für legitim halte. Einmal, die vor allem im letzten Teil prominente Werbung für die eigenen "Produkte" - Crosspaint, Crosstalk und ihre Bibelauslegung. Ich kann meinen Finger nicht darauf legen, an sich ist ja nichts unbedingt falsch daran, auf sich selbst zu verweisen um weitere Orientierung zu bieten, und die Inhalte von Crosspaint sind, soweit ich sie gesehen habe, echt gut. Andererseits stößt es mir immer negativ auf, wenn ein Christ so viel von sich selbst redet. Crosspaint hat ein unglaubliches Potential zum Guten, aber eben auch zum Schlechten. Ich sehe die Gefahr, dass sich "Internetchristen" entwickeln könnten - Menschen, denen keine Ortsgemeinde geistlich genug ist und die versuchen, sich nur aus dem Internet zu ernähren. Das darf nicht passieren, aber das könnte dieses Buch mit seiner Kritik an eingefrorenen Gemeinden und furchtlosen Kirchen begünstigen.

Ein weiterer sehr legitimer Kritikpunkt ist die Produktion des Buches: Es wird von Amazon in einer polnischen Druckerei gedruckt und hat eine grottenschlechte Qualität bei einem Preis, der dafür viel zu hoch ist (7,23€). Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich noch nie ein so niedrigqualitatives Buch in der Hand hatte. Das hätte über andere Verläge (e.g. CLV) besser und vermutlich auch günstiger geschehen können.


Kleine persönliche Note: Wir haben das Buch mit ca. 10 jungen Brüdern aus der (Orts-)Gemeinde und Jugendgruppe gelesen. Ich hatte es vorher einmal im Schnelldurchgang gelesen, weil es mich nicht losgelassen hatte, als ich einmal angefangen hatte. Bei diesem ersten Durchgang hat es einen starken Eindruck auf mich gemacht, und das war bei einigen anderen auch so, aber als wir es über Wochen auseinandergezogen Kapitel für Kapitel durchgenommen haben, war der Eindruck doch deutlich schwächer. Wir haben es dann so formuliert: Wenn man es schnell liest, erfasst man die Idee und lässt sich treffen, aber wenn man es so lange liest, merkt man nur, dass es eben doch nicht die Bibel ist.

Allgemein würde ich das Buch auf jeden Fall empfehlen, eben immer mit dem Vorbehalt, dass unsere letzte Autorität aber nicht Natha, sondern Gott ist.

Hier geht's zur Website zum Buch
Go back Mon, 23 May 2022 13:58:52 +0200